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Einführung in Origami Diagramme
In den vielen Jahren seit es Origami Diagramme gibt, haben sich einige Zeichenstandards herausgebildet. Das Yoshizawa-Randlett System, das als internationaler Standard akzeptiert wird, wurde zuerst von Akira Yoshizawa entwickelt und dann von Samuel Randlett und Robert Harbin weiter verfeinert.
Trotz dieser Standards gibt es viele individuelle Diagrammstile. Ich werde versuchen hier die häufigsten Symbole und deren Varianten zu präsentieren. Damit solltet Ihr in der Lage sein, die meisten Origami Diagramme, die Euch unter die Finger kommen, zu verstehen.
Die meisten Symbole werden im Teil über Grundtechniken wieder aufscheinen, wo sie im Zusammenhang wahrscheinlich mehr Sinn machen.
Oft (aber leider nicht immer) hat das "Papier" in Diagrammen eine weiße und eine färbige Seite, so wie normales Origami Papier (Kami). In diesem Fall findet man am Anfang des Diagrammes manchmal ein Zeichen, dass zeigt, ob man mit der färbigen Seite oben oder mit der weißen Seite oben (so wie im Bild links) anfangen soll. |
In Diagrammen gibt es verschiedene Arten von Linien.
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Zusätzlich gibt es Linien, die zeigen wo und wie das Papier gefaltet werden soll.
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Pfeile in Diagrammen zeigen normalerweise die Richtung, in die gefaltet werden soll.
Falte das Papier in die gezeigte Richtung. Das ist normalerweise eine Talfalte, kann aber auch für andere Faltungen verwendet werden. | |
Nach hinten falten, also eine Bergfalte machen. | |
Falten und wieder entfalten, um einen Falz zu erstellen. | |
Nach hinten falten und wieder entfalten, um einen Bergfalz zu erstellen. |
"Falten und entfalten"-Pfeile gibt es auch in den folgenden Formen.
Entfalte einen Teil des Models in die angezeigte Richtung. | |
Falten und entfalten, also zuerst in die Richtung des normalen Pfeils falten, und dann in Richtung des hohlen Pfeils zurück falten. |
Abgesehen von Faltpfeilen kommen auch die folgenden Symbole häufig vor.
Das Modell an der gezeigten Stelle öffnen. | |
An der gezeigten Stelle nach innen drücken. Normalerweise heißt das, dass man einen Teil des Modells versenken soll. Was dieser Pfeil genau bedeutet, liest man am besten in der Beschreibung des jeweiligen Schrittes nach. | |
So ein Symbol steht normalerweise bei Zick-Zack-Faltungen dabei, um zu zeigen wie die Papierlagen nach der Faltung verteilt sein sollen. Im entsprechenden Abschnitt bei den Grundtechniken gibt es mehrere Beispiele für dieses Symbol. |
Eine andere Gruppe von Symbolen beschäftigt sich damit, wie das Modell in den Diagrammen angezeigt wird.
Das Modell wird wie gezeigt gedreht, | |
Das Modell wird in die angezeigte Richtung wendet. | |
Das Modell wird absofort größer angezeigt. Manchmal wird hierbei nur ein Teil des Modells für die nächsten Schritte angezeigt. | |
Das Modell wird absofort verkleinert angezeigt. Wenn vorher nur ein Teil des Modells sichtbar war, ist es jetzt wieder ganz sichtbar. | |
Das Aug zeigt eine Änderung des Blickwinkels an. Das Modell wird aus einen anderen Richtung betrachtet. Oft wird das Modell hierbei auch räumlich gezeigt. | |
Ein paar wichtige Symbole beschäftigen sich mit Referenzpunkten, d.h. sie zeigen Anfang, Ende und Richtung von Faltungen.
Der Kreis markiert einen Schnittpunkt von Linien, durch den die Faltung gehen soll. | |
Zwei Linien sind rechtwinkelig zueinander. | |
Ein Winkel wird in zwei (oder mehr) gleiche Teile geteilt. | |
Eine Strecke wird in zwei (oder mehr), in diesem Beispiel vier gleiche Teile geteilt. |
Die folgende Zeichnung zeigt alle diese Symbole in Verwendung. Nebenbei erwähnt zeigt dieses Diagramm, wie man ein Quadrat dritteln kann Die dicke senkrechte Linie teilt das Quadrat genau im Verhältnis 2:1.
Zuletzt möchte ich den Wiederholpfeil zeigen, von dem es viele Varianten gibt.
Den aktuellen Schritt an einer anderen Stelle wiederholen. | |
Den aktuellen Schritt an zwei anderen Stellen wiederholen. | |
Den aktuellen Schritt an drei anderen Stellen wiederholen. | |
etc. | |
Die gezeigten Schritte an einer anderen Stelle wiederholen. | |
Die gezeigten Schritte an zwei anderen Stellen wiederholen. | |
etc. |
Beim Wiederholen von Schritten muss man beachten, dass die Schritte manchmal spiegelverkehrt durchzuführen sind.
Ihr solltet jetzt alle Symbole, die zum Verständnis von Origami Diagrammen notwendig sind, kennen.
Ein nützlicher Hinweis zum Falten von Origami Modellen nach Diagrammen ist es, immer auf den nächsten Schritt vorauszuschauen, um das gewünschte Ergebnis des Schrittes zu sehen.
Damit sollte es möglich sein, die meisten Schritte ohne schriftliche Anweisungen durchzuführen. (Es ist aber trotzdem keine schlechte Idee, diese trotzdem zu lesen...)
Als nächstes werden wir die Grundtechniken, die in der einen oder anderen Form zum Fertigstellen von Origami Modellen notwendig sind, lernen. Viele der hier gezeigten Symbole werden dort verwendet.